Pfarrstraße 1
Pfarrhaus
Steinhaus mit gewölbten Keller | 1762 (gemäß der in Sandstein ein - gravierten Jahreszahl) neu erbaut. Nach den Protocollacten haben dort aber schon vorher die Vörstetter Pfarrer gewohnt.Im Sterbebuch wird bereits im Jahr 1720 eine Scheuer auf dem Pfarrgut erwähnt. Darin heißt es, dass der Maurer Hannß Leimenstoll von der Pfarrscheuer gestürzt ist und sich dabei tödliche Verletzungen zugezogen hat. Daher dürfte an dieser Stelle auch schon vor der Mitte des 18. Jahrhunderts ein Pfarrhaus gestanden haben.
Die Umfassungsmauer des Pfarrguts, bekannt als „Pfarrmauer“, ist in ihrer Beschaffenheit sehr alt; lediglich der südliche Abschnitt ist relativ neu und wurde wahrscheinlich im Rahmen einer Renovierung um 1820 erbaut. Die verwendeten Sandsteinquader stammen vom Kloster Tennenbach, das damals als Steinbruch diente.
Größere Arbeiten auf dem Pfarrgut wurden regelmäßig durch Frondienste durchgeführt. So berichtet das Vörstetter Frohnbuch aus dem Jahr 1825, dass Sandsteinpfosten für den „Schupfenhaag“ in Heimbach beschafft werden mussten. Auch Steinwacken aus der Elz wurden mit Ochsenkarren auf den Pfarrhof transportiert, um dort einen Brunnen zu errichten.
Das Pfarrhaus ist größtenteils aus Stein gebaut und verfügt über einen gewölbten Keller, der im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzraum genutzt wurde. Gegen Kriegsende brachte man in diesem Keller auch wichtige Dokumente der Gemeinde in Sicherheit.
Seit 1762 wurde das heutige Pfarrhaus von folgenden Pfarrern bewohnt:
1763 Johann Wilhelm Maler; 1763 Friedrich Bürklin;
1766 Johannes Gebhard;
1783 Georg Wilhelm Schmidt;
1811 Johann Erhard Wilhelm Dietz;
1820 Johann Christoph Eisenlohr, gestorben in Vörstetten;
1834 Friedrich Freudenreich;
1839 Pfarrverweser Eisenlohr;
1840 Pfarrverweser Cornelius;
1840 Vikar Vischer;
1840-1856 Carl Heinrich Wagner, verstorben in Vörstetten;
1856 Pfarrverweser Jacob Gilg;
1860-1871 Ludwig Wilhelm Theodor Wielandt;
1871-1879 Emil Vigelius;
1880-1905 Karl Hermann Junker;
1905 Vikar Kaufmann;
1905-1933 Matthias Hagen, verstorben am 27.11.1944 in Freiburg;
1935 Hermann Engler; 1935-1949 Karl Lefholz, gestorben in Vörstetten;
1949-1954 Rudolf Becher;
1954-1964 Karl Grimm;
1964-1974 Otto Weiß;
1974-2002 Ernst Friedrich Zwick;
2002-2016 Elke Schott;
seit 1. September 2016 Martin Haßler.