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Marchstraße 34

Marchstraße 34

Schneider-Hof

Hofstatt in der Wuhri, vorne der Weg, hinten das Weyerhölzlin | 1820 erbaut von Christoph Friedrich Frey und Christina Leimenstoll

Der Vergleich der Protokoll-Akten mit dem Familienbuch aus dem Jahr 1710 zeigt, dass die Hofstatt in dieser Zeit sehr wahrscheinlich Veith Leimenstoll, einem Bürger und Bauern, und seiner Frau Maria Leonhard gehörte. 1737 übernahm ihre Tochter Maria Leimenstoll, die mit Hannß Simon Hofmann verheiratet war, der neu zugezogene Bürger aus Mengen, als Erbin die Hofstatt. Nach dem Tod von Maria Leimenstoll bei der Geburt eines Kindes im Jahr 1738 wurde Hannß Simon Hofmann Eigentümer des Hofes. 1740 heiratete er in zweiter Ehe Anna Catharina Cantzler, die Tochter des Schulmeisters aus Sexau. Im Jahr 1742 verstarb Hofmann an einer schweren, ansteckenden Krankheit, die Vörstetten in diesem Jahr heimsuchte, wodurch Anna Maria Cantzler zur Eigentümerin von Haus und Hof wurde. Sie blieb jedoch nicht lange Witwe, denn nur vier Monate später heiratete sie Conrad Meyer aus Königschafhausen, eine Ehe, die weniger als ein halbes Jahr dauerte. Ende 1742 starb Anna Cantzler in Königschafhausen. Erbe und neuer Eigentümer des Hauses in der Wiehre, inklusive Scheuer und Platz sowie einem halben Juchert Mattfeld hinter dem Haus, wurde Conrad Meyer, ein Bürger und Bauer aus Königschafhausen. Am 25. Januar 1743 verkaufte er all dies an Johannes Stahl, der mit Catharina Mück verheiratet war.

Um 1776 wurde Johannes Stahl wegen Diebstahls ins Zuchthaus nach Pforzheim verurteilt. Seine Frau Catharina war durch hohe Zahlungen an das Waisenhaus in Pforzheim stark belastet, weshalb sie gezwungen war, am 28. August 1777 Haus, Hof und 1 ½ Viertel Garten im Dorf zu verkaufen. Der Verkaufspreis betrug 429 Gulden, und Käufer war Christian Blum, ein Schuhmacher aus Freiamt, verheiratet mit Eva Schweigler.

Das Ehepaar Blum geriet zunehmend in Schulden und verkaufte am 10. Mai 1806 das Haus und den Hof in der Wiehre für 840 Gulden an Christoph Friedrich Frey, den späteren Dorfbott, und dessen Frau Christina Leimenstoll. Dieses Paar errichtete an diesem Standort das Wohnhaus (und wahrscheinlich auch die Scheuer), das bis heute erhalten ist (siehe Inschrift von 1820).

Nach dem Tod von Christoph Friedrich Frey wurde der Sohn Andreas Frey mit seiner Frau Catharina Schlenker zum neuen Eigentümer. Am 18. September 1847 wanderte dieses Ehepaar mit ihren drei Kindern und dem 68-jährigen Vater Christoph Friedrich Frey nach Nordamerika aus. Ihre Liegenschaften verkauften sie an das Ehepaar Johann Georg Schneider und Catharina Elisabetha Buderer, das aus Keppenbach hierher zog.

Die Erbfolge setzte sich fort mit: um 1887 Johann Georg Schneider, verheiratet mit Rosina Schillinger; um 1920 deren Tochter Maria Magdalena Schneider, verheiratet mit Wilhelm Eberlin¹; sowie Frieda Mina Eberlin, verheiratet mit Herbert Kerber (Metzger und Landwirt) und deren Sohn Willi Kerber, verheiratet mit Beatrix Maria Trenkle.

¹ Georg Wilhem Eberlin, der Sohn von Maria Magdalena und Wilhelm Eberlin, ist im Zweiten Weltkrieg gefallen.
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