Mühlenstraße 5
Grasgarten hinten im Dorf, einerseits Hanns Schatz, anderseits das Muhlengaslein,stoßt unten auf den Muhlenweg. | 1787 von Hannß Georg Lösch und Anna Maria Frey erbaut.
Um 1720 befand sich das Anwesen im Besitz von Hannß Frey, einem Dorfbewohner. Laut einer Aufzeichnung über den benachbarten Hof war 1749 sein Sohn Christian Frey mit seiner Frau Anna Maria Binninger Eigentümer des Gartens. Um 1786 erbte die Tochter Anna Maria Frey das Grundstück. In diesem Garten errichtete sie 1787 zusammen mit ihrem Ehemann Johann Georg Lösch das später berühmte „Bäddziddmichel“-Haus (1), das eine Scheuer unter einem Dach beherbergte (Inschrift).
Durch die Tochter Magdalena Lösch, die den Schulmeister Johann Georg Söhnlin heiratete, gelangte 1833 die Enkelin Christina Söhnlin zusammen mit ihrem Mann Johann Georg Engler in den Besitz von Haus und Hof. Am 30. Mai 1834 verkaufte dieses Ehepaar ihr im Dorf gelegenes Haus mit der Scheuer unter einem Dach, das neben dem Muhlengaslein und Johann Michel Deutsch stand, und wanderte am 30. Juni mit sieben Kindern im Alter von 1 bis 13 Jahren nach Nordamerika aus. Käufer war Michael Leimenstoll aus Gundelfingen, dessen Frau Elisabetha Giese ebenfalls am Kauf beteiligt war. Der Kaufpreis betrug 700 Gulden, und die Erben waren die Tochter Maria Salomea sowie der Sohn Christian Heinrich.
Nach dem Tod seiner Schwester Maria Salomea im Jahr 1905 verlor Christian Heinrich Leimenstoll aufgrund eines unglücklichen Erbvertrags sein elterliches Erbe. Er starb 1917 im Armenhaus in Freiburg. Das Anwesen wurde abgerissen, und im Garten wurde ein neues Haus errichtet.
Eigentümer vor dem Ersten Weltkrieg waren:
- Siegmund Winkler verheiratet mit Anna Röhm
Dann folgten:
- Wilhelm Winkler verheiratet mit Ida Kölblin
- Werner Sigmund Winkler verheiratet mit Maria Margarethe (Gretel) Schwarz.
1) „Bäddzidd“ = Betzeit. „Bäddziddmichel“ wurde Michael Leimenstoll genannt.