Freiburger Straße 2
Rathaus / Schulhaus
1845 von der Gemeinde erbaut.Am 16. März 1779 erwarb die Geistliche Verwaltung von Ober-Nymburg das Grundstück für 62 Gulden. Geplant war der Bau einer herrschaftlichen Zehntscheuer. Allerdings wurde am 10. August 1807 vermerkt, dass dieses Grundstück von der örtlichen Gemeinde für etwa 100 Gulden zurückgekauft wurde. Im Jahr 1845 wurde, basierend auf den Recherchen von Bürgermeister Karl Heinz Beck, an diesem Ort das Schul- und Rathaus errichtet.
Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts stand auf dem hinteren Schulhof das alte Schulhaus, das zwischen dem Kirchhof und dem neuen Schulhaus lag, wobei letzteres sich oben bei Sonnenwirth Stahl und unten an der Marchstraße befand. Zur Anlage gehörten auch die Schulscheuer und das Krautgärtlein. Das alte Schulhaus war ein zweigeschossiger Fachwerkbau: Im ersten Stock waren die Schulzimmer untergebracht, während der zweite Stock die Wohnung des Schulmeisters beherbergte.
Nachweislich haben dort gewohnt:
- um 1685 David Walduph,
- 1696-1730 Johann Jacob Baumann,
- 1731-1762 Johann Reinhard Grün,
- 1762-1807 Johann Wilhelm Wagner,
- 1808-1817 Johann Georg Söhnlein,
- um 1820 Philipp Jacob Kiefer,
- ab 1837 David Heinrich Roth
Im Schulhaus fanden neben dem regulären Unterricht auch eine Nähschule und eine Spinnschule statt, ebenso wie die Nachtschule und die Sonntagsschule, die der späteren Fortbildungsschule ähnelt. Als 1845 die neue Schule gebaut wurde, wurde das alte Schulhaus zunächst als Armenhaus und später als Rathaus genutzt. Auf dem hinteren Schulhof stand - vermutlich bis in die 1880er Jahre - ein Wachhaus mit dem Giebel zur Marchstraße, das als Dienst- und Aufwärmlokal für den Nachtwächter diente.
Bürgermeister
- Andreas Höflin 1844 – 1860
- Georg Friedrich Eberlin 1864 – 1868
- Jacob Leimenstoll 1869
- Georg Jacob Lay 1877 Stolz
- Johann Georg Weiß 1887
- Johann Jacob Lay 1888-1903
- Georg Jacob Lay
- Karl Joseph Binninger 1903-1921
- Hermann Schüssele 1921-1930
- Wilhelm Adolf Binninger 1930-1945
- Karl Adolf Bolz 1945 – 1948
- Karl Joseph Reisacher 1948-1957
- Heinz Erhard Ritter 1957-1977
- Karl Heinz Beck 1977-2009
- Lars Brügner seit 2009
Schulmeister
- David Heinrich Roth 1864 – 1868
- Carl Friedrich Kalchschmidt 1869
- Kübler
- Albert Geier 1903-1921
- H. Geier 1921-1930
Kriegerdenkmal
Hauslein vor der Kirche zwischen Gemeindestube und Hanns Georg Binninger mit einem Gartlein und einer HofstattVor 1737 von Ulrich und Catharina Lentz erbaut.
An der Stelle, an der heute das Denkmal für die Opfer der beiden Weltkriege steht, befand sich früher ein kleines Häuschen mit einem Garten und einem Hof, der mit Binninger umstritten war. Der früheste bekannte Eigentümer war der Tagelöhner Ulrich Lentz, auch bekannt als „der Hechler“, der mit Catharina Meyer verheiratet war (Fa. B. 19). Am 28. Oktober 1734 wechselte das Eigentum durch Tausch zu Jacob Scherenberger, der zuvor als Nachbar lebte und mit Anna Maria Muckler verheiratet war.
Scherenberger hatte anscheinend finanzielle Schwierigkeiten, denn im Jahr 1737 tauschte er sein Häuschen gegen ein noch kleineres auf der Schafmatt (vermutlich in der oberen Rohre). Im gleichen Jahr übernahm der Schuhmacher Michel Riele das Eigentum, zusammen mit seiner Frau Margaretha Baumgärtner (Fa. B. 90).
Im Jahr 1747 fand ein weiteres Tauschgeschäft statt: Michel Riele zog in die Wiehre, und der Nachbar Christian Binninger wurde neuer Besitzer des Häusleins. Er heiratete Elisabetha Groß (Fa. B. 118) und wurde später als Vogt erwähnt. Das kleine Haus wurde wohl bald darauf abgerissen, und das Grundstück wurde Teil der Hofstatt des Gasthauses „Sonne“.
Das Kriegerdenkmal, das zur Erinnerung an die Kriege von 1914-18 und 1939-45 errichtet wurde, steht auf dem Gelände der ehemaligen Hofstatt.