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Am Mühlbach 4

Dischbegge-Hof

Haus, Hofplatz und Garten ein Viertel gros, neben Christian Ledermann und Christian Webers Erben in Gundelfingen, oben die Gemeinde, unten Joseph Binninger. Vor 1777 von Jacob und Anna Maria Eberle erbaut.

Der früheste nachgewiesene Eigentümer des Anwesens war Hans Georg Kappler, der mit seiner Ehefrau Catharina Kalchschmied verheiratet war. Am 1. März 1775 verkaufte das Ehepaar das Haus und den Hof für 378 Gulden an den Zimmermeister Jacob Grob und seine Ehefrau Anna Maria Eberle. In einer Urkunde vom 21. Juni 1777 wird von einem neuen, kürzlich errichteten Haus berichtet, was darauf hinweist, dass der Zimmermeister Grob das alte Haus durch einen Neubau ersetzt hatte.

Nach dem Tod der Eheleute Grob in den Jahren 1791 und 1799 erbte ihre Tochter Christina Grob das Anwesen. Am 9. Januar 1809 verkaufte sie Haus und Hof für 915 Gulden an Georg Friedrich Frey, der mit Eva Ledermann verheiratet war. In der nächsten Generation ging das Anwesen, wie im Zinsbuch vermerkt, an Johann Georg Frey und seine Ehefrau Christina Iselin über. Am 10. April 1832 veräußerte dieses Paar das Haus mit Scheune und Stallungen, gelegen im Dorf neben den Grundstücken von Christian Meyer und Christian Leimenstoll, für 550 Gulden an Christian Schumann, der mit Anna Maria Lösch verheiratet war.

Im April 1853 wanderte das Ehepaar Schumann mit ihrem erwachsenen Sohn, einer Tochter, dem Schwiegersohn und einem Enkel nach Amerika aus. Zuvor, am 4. Dezember 1852, hatten sie das Haus mit Scheune und Garten für 380 Gulden an Katharina Schneider verkauft. Katharina, eine unverheiratete Bäuerin unbekannter Herkunft, soll bereits seit 1843 hier ansässig gewesen sein. 1863 vermachte sie das Haus, die Scheune sowie den Gemüse- und Obstgarten an ihre Nichte Barbara Schneider aus Kollmarsreute, die mit Jacob Kölblin verheiratet war. Am 18. September 1863 verkaufte Barbara Schneider das Anwesen für 700 Gulden an den Schustermeister Adam Hilbiber.

Adam Hilbiber, verheiratet mit der Vörstetter Hebamme Rosina Ledermann, die „das Lederli“ genannt wurde, blieb kinderlos. Nach dem Tod des Ehepaars in den Jahren 1888 und 1926 erbte Frieda Ledermann, eine Nichte, das Anwesen. Sie hatte 1986 den Bäckermeister August Düsch aus dem Unterglottertal geheiratet. Dieser eröffnete im angrenzenden Gebäude (4a) eine Bäckerei, nachdem er zuvor als Bäcker in der Mühle (ehemals Kellermühle) tätig gewesen war. Nachdem die Mühle die Tradition des "Lohnbackens" aus dem in Vörstetten angebauten Getreide aufgab, führte August Düsch diese Tradition in seinem eigenen Geschäft weiter, welche erst 1970 mit der Geschäftsaufgabe der Bäckerei durch Walter Leimenstoll endete.

Die weiteren Erben waren:
  • Friedrich Düsch, Bäckermeister, seit 1912 mit Magdalena Sprich verheiratet,
  • Else Düsch, die 1947 den Bäckermeister Walter Leimenstoll heiratete.


1) Im Keller des Wohnhauses befand sich eine kleine Quelle, das sogenannte „Hebammenbrünnele“. Der Dorfjugend erzählte man damals, dass Rosina Ledermann als Hebamme die Kinder aus diesem Brunnen holte. Walter Leimenstoll, der Heimatdichter von Vörstetten, hat das „Hebammenbrünnele“ noch persönlich gesehen; heute ist es jedoch mit viel Zement verschlossen.