Alemannenstraße 3
Stahlen-Heiner-Haus
Haus, Scheuer, Hof, Stall und Krautgärtlein hinten im Dorf vor 1745 von Johannes und Anna Grotz erbautVor 1745 befand sich die Hofstatt (Fa. B. 140) im Besitz des Schneiders Johannes Grotz aus Leiselheim und seiner Ehefrau Anna Eberlin. Durch einen Tausch ging das Anwesen am 14. Mai 1745 an Joseph Nagel über, der ebenfalls Schneider-Meister war und mit Christina Binninger verheiratet war. Grotz verlegte seinen Wohnsitz daraufhin in den Gumbiswinkel.
Um das Jahr 1775 erbte Magdalena Nagel, die mit dem Weber Johann Jacob Riedlinger 1 (Fa. B. 185) verheiratet war, die Hofstatt. Um 1788 übernahm deren Tochter Magdalena Riedlinger, die den Fruchthändler Johann Martin Frey heiratete (Fa. B. 277), den Besitz. Ihnen folgte ihr Sohn Christian Frey mit seiner Frau Salome Pracht. Am 2. April 1832 verkauften deren Töchter, die zehnjährige Rosina und die sechsjährige Catharina, das Anwesen – bestehend aus Haus und Scheuer unter einem Dach – an Andreas Haas und dessen Frau Rosina Leimenstoll für 800 Gulden.
Am 3. April 1844 erhielt Heinrich Groß mit seiner Ehefrau Katharina Schneider (Fa. B. 140) durch Tausch das Wohnhaus samt Scheuer und Stallung an der Wahlgaß. Das Anwesen grenzte an die Witwe von Martin Frey und stieß oben an die Erben von Andreas Leimenstoll und unten an Georg Joseph Frey, den Accisor. Am 27. Mai 1853 verlor Heinrich Groß das einstöckige Haus mit Scheuer und Stallung infolge einer Zwangsvollstreckung an seine Gläubigerin, die Witwe Schellenberg, für 450 Gulden.
Am 2. Mai 1855 erwarb Christian Binninger die Behausung mit einem 4 Ruthen großen Hofplatz, angrenzend an Joseph Frey und die Witwe Christian Leimenstolls, für 325 Gulden. Noch am selben Tag veräußerte Binninger, Sohn des Hofbauern und verheiratet mit Christina Deutsch, das Anwesen – bestehend aus Haus, Scheuer und einem 41 Ruthen großen Hofplatz – für 325 Gulden an den ledigen Heinrich Stahl, Sohn von Joseph Stahl. Heinrich Stahl heiratete 1866 Christina Stahl. Nach seinem Tod 1919 veräußerten seine Erben die Hofstatt.
Von 1920 bis nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich das Anwesen im Besitz von Emma Hilbiber und ihrem Ehemann Georg Friedrich Schumacher, einem Farrenwärter und Bodd. Später übernahmen Konrad Reetz und seine Ehefrau Elsa Grafmüller das Anwesen. Derzeitige Besitzerin ist Monika Stammler, geborene Reetz.