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Breisacher Straße 8

Breisacher Straße 8

Hannsen Großen Haus

Haus und Scheuer unten im Dorf, einerseits Andreas Binninger, anderseits Weg, unten Andreas Leimenstoll,oben Christoph Bosinger | Von Andreas und Anna Maria Binninger 1810-1811 erbaut.

Die früheste dokumentierte Eigentümerin des Anwesens war um 1744 Anna Maria Leimenstoll, die Tochter von Frieder Maurer. Sie war mit Joseph Frey verheiratet, dem Sohn des Dorfboten Hannß Frey. Laut einer Obligation vom 17. Juni 1778 übernahm ihr Sohn, der Almosenpfleger Andreas Frey, zusammen mit seiner Frau Maria Barbara Danzeisen die Hofstatt, deren Wert auf 200 Gulden geschätzt wurde.

Am 12. Februar 1806 verkaufte Andreas Frey sein Haus, die Scheuer und einen Platz von einem Viertel Gros für 2.705 Gulden an den Gerichtsmann Andreas Binninger aus Schupfholz und seine Ehefrau Anna Maria Höflin. Diese ließen 1810-1811 das bis heute erhaltene, außergewöhnlich große Fachwerkhaus errichten.

In der nächsten Generation übernahm die Tochter Anna Maria Catharina Binninger das Eigentum; sie heiratete den späteren Vogt Martin Meyer. Diese wohlhabende Familie wurde als „s Mardis“ bekannt.

Am 1. Februar 1856 verkauften der Altvogt Martin Meyer und seine Frau ihre Behausung, das Waschhaus, die Scheuer, den Schopf und den Garten neben Bürgermeister Höflin und Georg Bösinger sowie einen Garten von etwa einem Juch[ert] neben der Straße (Schrieder, Kohn, Giondissima) für 2.218 Gulden an Johann Hoch aus Oberglottertal. Gut zwei Jahre später, am 27. April 1858, veräußerte Johann Hoch, inzwischen in Bötzingen wohnhaft, Haus und Hof mit Obst- und Krautgarten für 1.800 Gulden an Christian Hoch, Bürger aus Oberglotterthal, der zu diesem Zeitpunkt in Vörstetten lebte.

Um 1880 waren Andreas Groß, der Sohn von Hannsen, und seine Frau Rosina Leimenstoll die Eigentümer des Anwesens. Ihr Sohn Andreas Groß heiratete 1875 Emma Leimenstoll und trat 1906 in das Erbe ein. Ab 1922 ist Reinhard Julius Groß, verheiratet mit Luise Hirsch, als neuer Eigentümer bezeugt.

Im Jahr 1932 brannte die Scheuer ab und wurde von Reinhard Julius Groß neu errichtet. Noch in den 1930er Jahren verkaufte er Haus, Hof und Scheuer unter Bürgermeister Adolf Binninger an die Gemeinde Vörstetten. Der Stall und die Scheuer wurden für 30 Jahre als Hagenstall (Farrenstall) genutzt und in den 1980er Jahren in ein Spritzenhaus und Feuerwehrheim umgebaut.

Seit 1927 wohnten im vorderen Wohnhaus: Johann Georg Rinker, Farrenwärter und Dorfbott; Fritz Schumacher, Farrenwärter und Dorfbott; Wilhelm Kölblin, Farrenwärter und Dorfbott. Das Haus wird seitdem von der Gemeinde vermietet.
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